Archiv für den Monat April 2018

Denk Mal Levetzowstraße

Die Bürgerinitiative SilberahornPLUS, die Stadtteilkoordination Moabit und der Verein „Sie waren Nachbarn“ laden ein:

Freitag, 1. Juni 2018,
17 – 19 Uhr,
Rathaus Tiergarten, Großer Saal, Mathilde Jacob Platz 1, 10551 Berlin

 

Blick von der Levetzowstraße zum Spielplatz

 

 

 

 

 

Blick zum Denkmal

 

 

 

 

 

 

 

Am 1. Juni werden BürgerInnen informieren:

Der Spielplatz Jagowstraße/Ecke Levetzowstraße soll umgestaltet werden.
Schon wieder?!
Warum?

Das Denk- und Mahnmal Synagoge Levetzowstraße soll vervollständigt werden.
Was fehlt bisher?

Am früheren Standort der Synagoge Levetzowstraße in Berlin-Moabit wird mit einer Gedenktafel aus dem Jahr 1960 und seit 1988 mit einer Gruppe großer Skulpturen an Verfolgung, Deportation und Vernichtung jüdischer BerlinerInnen in der Nazi-Zeit erinnert und an die Zerstörung jüdischer Gotteshäuser.

Ein Spielplatz wurde auf dem Grundstück der Synagoge und der jüdischen Schule angelegt; denn das Grundstück soll nicht wieder bebaut werden.

Seit dem Jahr 2010 aber gibt es ein Problem: bei der Erneuerung des Spielplatzes berücksichtigte das Straßen- und Grünflächenamt des Bezirks Mitte den preisgekrönten Entwurf des Mahnmals nicht. Die neue Kletterwand stört an dieser Stelle und die haushohe Hainbuchenhecke, die die frühere Front der Synagoge nachbilden sollte, ist aufgegeben worden.

Doch das Grünflächenamt will die Fehler berichtigen.
Wir freuen uns, dass der Landschaftsarchitekt Theseus Bappert das Konzept des Mahnmals allen Interessierten am 1. Juni 2018 erläutern wird.

Der Verein „Sie waren Nachbarn“ wird seine Kampagne zur Markierung des Weges von der Sammelstelle Synagoge Levetzowstraße zum Güterbahnhof Moabit vorstellen.

AnwohnerInnen, MoabiterInnen und alle Interessierten sind herzlich eingeladen zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung
über Gegenwartsaufgaben und historische Erinnerung in Moabit und darüber hinaus.

B. Nake-Mann
26./27.  April 2018/ 08. Mai 2018

Jugendverkehrsschule Moabit nach den Osterferien

Am 9. April 2018 hat  nach den Osterferien die Schule wieder begonnen. Ob auch die Jugendverkehrsschule Moabit in der Bremer Straße wieder geöffnet hat?

Als ich gegen Mittag dort hinging, sah ich  gleich: die Ampeln sind in Betrieb! Ja, auch Kinder waren auf den Fahrbahnen unterwegs!

Der Frühling ist endlich gekommen – und die Jugendverkehrsschule ist geöffnet

Ich unterhielt mich mit dem Personal des Betreibers Wende.Punkt und mit einer der Lehrerinnen, die die Gruppe aus einer Moabiter Schule begleiteten. Alle waren  froh: Endlich verhindert kein Frostwetter mehr die Öffnung der Jugendverkehrsschule!
Die Kinder freuten sich über die neuen Fahrräder und Helme und die Möglichkeit, ohne Angst vor Autos Fahrrad zu fahren.
Gegen 13 Uhr kam dann eine neue Schulklasse an. Sie war aus Berlin-Mitte angereist. Lehrerin und Betreuerinnen sind erleichtert, dass sie hier mit den Kindern regelgerechtes Fahrradfahren üben können, denn die JVS in Berlin-Mitte ist (vorübergehend) geschlossen.

Der Unterrichtsraum  in der JVS Moabit wurde voriges Jahr freundlich gestrichen und mit neuem Mobiliar ausgestattet.

In den nächsten Tagen sollen auch die Flyer fertig sein, die Schulen, KITAs, Eltern und AnwohnerInnen informieren, dass und wann die Jugendverkehrschule Moabit in der Bremer Straße geöffnet ist und welche besonderen Angebote sie am Nachmittag, nach der Schulzeit, für Kinder bietet.

B. Nake-Mann, 10. April 2018

ThusneldaAllee am Ostersamstag 2018

Am 31. März war die ThusneldaAllee in Moabit frei vom Autoverkehr und auch kein Bus fuhr über die kurze Strecke. So einen Platz – für Begegnung, Markt, Verweilen ohne Konsumzwang – hatte schon 2011 die damalige Bürgerinitiative Silberahorn vorgeschlagen und dafür Unterschriften in Moabit gesammelt. Mehr als 1000 Unterschriften übergab sie dann in einer Veranstaltung zur Verkehrsplanung im „Aktiven Zentrum Turmstraße“ an BVG-Vertreter.

Die BVG (Berliner Verkehrsbetriebe) haben sich aber bislang einer Alternativführung der Busse TXL und 187 widersetzt. Doch für die Kundgebung des Berliner Ostermarsches sperrte die Polizei am 31. März 2018 den Zugang für Busse und Kfz.

ThusneldaAllee Richtung Turmstraße

Am Samstagmittag war der Berliner Ostermarsch durch Moabit unterwegs gewesen, bei der Schlusskundgebung auf der ThusneldaAllee sprach Eugen Drewermann.

Eugen Drewermann vor der Heilandskirche

Gleich zu Beginn zitierte er das „Kriegslied“ von Matthias Claudius (1740 – 1815) und stellte uns Heutigen seine Fragen:

’s ist Krieg! ’s ist Krieg! O Gottes Engel wehre,
Und rede Du darein!
’s ist leider Krieg – und ich begehre
Nicht schuld daran zu sein!

Was sollt ich machen, wenn im Schlaf mit Grämen
Und blutig, bleich und blass
Die Geister der Erschlagnen zu mir kämen
Und vor mir weinten, was?

Wenn wackre Männer, die sich Ehre suchten,
Verstümmelt und halb tot
Im Staub sich vor mir wälzten und mir fluchten
In ihrer Todesnot?

Wenn tausend, tausend Väter, Mütter, Bräute,
So glücklich vor dem Krieg,
Nun alle elend, alle arme Leute,
Wehklagten über mich?

Wenn Hunger, böse Seuch und ihre Nöten
Freund, Freund und Feind ins Grab
Versammleten und mir zur Ehre krähten
Von einer Leich‘ herab?

Was hülf mir Kron und Land und Gold und Ehre?
Die könnten mich nicht freun!
’s ist leider Krieg – und ich begehre
Nicht schuld daran zu sein!


Die Rede von Eugen Drewermann kann man nachhören.

B. Nake-Mann, 5. April 2018