Jugendverkehrsschule Bremer Straße in Moabit – wird nicht geschlossen!

Heute erlebte ich in der Bezirksverordnetenversammlung Mitte (BVV)  einen „Freudentag“ : der Antrag des Bezirksamts „Aufgabe des Standortes der Jugendverkehrsschule Bremer Str. 10, 10551 Berlin, Drs. 2191/IV“  wurde mit deutlicher Mehrheit abgelehnt!
Linke, B90/Grüne, Piraten und CDU (mit einer Ausnahme) waren gegen den Antrag des Bezirksamtes.
Seit dem Juni 2014 haben sich Moabiter BürgerInnen und Stadtteilvertretung Turmstraße für den Erhalt und  die Verbesserung der Jugendverkehrsschule in Moabit eingesetzt. Sie hatten nur zufällig von der Schließungsabsicht erfahren. Betroffenen Schulen und Verkehrssicherheitsberatern der Polizei war die Schließungsabsicht vom Bezirksamt schon im Herbst 2013 lapidar mitgeteilt worden. Offenbar waren damals auch Fehlinformationen im Spiel: Im Juni 2014 sagte mir ein Verkehrssicherheitspolizist: „Da ist nichts mehr zu machen. Der Bürgermeister hat mir gesagt: Das Grundstück ist schon weggegeben.“ – Ähnliches erfuhr ich beim „Bezirksforum“ (Treffen von Bürgerinitiativen, Stadtteilzentren und Freien sozialen Trägern im Rathaus Tiergarten) Anfang Juli 2014.

Glücklicherweise ließen sich engagierte Moabiter BürgerInnen davon nicht beeindrucken. Je mehr sie sich kundig machten, warum die Übungsmöglichkeiten für sicheres, regelgerechtes Radfahren im geschützten Raum von Jugendverkehrsschulen in der Großstadt Berlin wichtig sind – und was in anderen Bezirken von Berlin für die zeitgemäße Nutzung von Jugendverkehrsschulen getan wird – umso entschlossener sagten sie: die Moabiter Jugendverkehrsschule wird gebraucht! Sie muss erhalten und verbessert werden! Das heißt beispielsweise: das Gelände muss von einem engagierten Träger betrieben werden, so dass die Lehrkräfte mit ihren Schulklassen Fahrräder und Helme vorfinden, die in Ordnung sind. So dass auch am Nachmittag, am Samstag und in der Ferien die Kinder unter Anleitung üben können. So dass auch KITA-Gruppen oder Jugendliche am Nachmittag dort unter Anleitung üben können. So dass am Nachmittag oder am Wochenende dort Ältere, Flüchtlingsfrauen oder andere Interessierte üben können.

Alle diese Möglichkeiten sind durch den heutigen Beschluss der BVV Mitte offen gehalten worden.
Bürger-Engagement gegen den Widerstand von oben hat sich gelohnt.

Heute ist für mich aber auch ein „Trauertag“:  weil die SPD-Fraktion in der BVV geschlossen für die Aufgabe eines Standortes der sozialen Bildungsinfrastruktur in Moabit gestimmt hat. Alle bildungspolitischen, verkehrssicherheitspolitischen und ökologisch-klimapolitischen Argumente, die für den „Standort der Jugendverkehrssschule“ in Moabit sprechen, sind an ihr abgeprallt.

Wer sich über die letzten zwei Jahre „Einsatz für die JVS Moabit“ kundig machen möchte, lese beispielsweise hier:

Sommermärchen
Rückblick
Unverzichtbar

Von wegen nix los

JVS im Umweltausschuss
Info-Vitrine ,
Infrastrukturkonzept

Heiteres Gewimmel

21. April 2016,    B. Nake-Mann