Die Bausprechstunde im Juni soll am 25.6.14 direkt auf der Baustelle Kleiner Tiergarten-Ost stattfinden, mit dem Bauleiter und Vertretern von Latz + Partner. Die Bürgerinitiative SilberahornPLUS zeigt hier vorab einige interessante Stellen, die man sich ansehen könnte und mit der Situation vor dem Umbau vergleichen sollte.
Am Parkeingang an der Ecke Alt-Moabit/Stromstraße hat man jetzt den ungehinderten Blick auf den Schnurbaum, ohne die Linde in seiner Nachbarschaft.
Die Sträucherkomposition aus Eibe und Wintergrünem Schneeball, die Willy Alverdes gern verwendete, ist gerodet. Willy Alverdes plante in den 1950er Jahren das jetzige „Gartendenkmal“ Kleiner Tiergarten.

Der Schnurbaum, links von ihm die Linde und zu seinen Füßen: Eibe, Schneeball und Bartblume (Sommer 2013) (Anklicken vergrößert)
Hier die später vorgepflanzte Bartblume, ein Strauch, der im August/September schön blau blüht.
Willy Alverdes achtete auch darauf, dass im Herbst die vielfarbige Pracht der Laubfärbung die Parkbesucher erfreute. Im Herbst 2013 konnte man beispielsweise noch diese schön komponierten Herbstfarben erleben.

Junge Eberesche, dunkellaubige Berberitzen mit roten Beeren in der gemischen niedrigen Hecke (Anklicken)
Übriggeblieben nach Fällungen, Rodungen und Erdumwälzungen – immerhin (!) – ist das kleine Ebereschenbäumchen, das vor einer Woche so aussah:
Willy Alverdes hatte den Kleinen Tiergarten als einen im Inneren lichten, blumenreichen Park geplant, der gegen die Straßen durch einen schützenden Sträuchersaum abgeschirmt wurde.
An der Stromstraße blühte im zeitigen Frühjahr immer die Forsythia. Sie und weitere Sträucher verdeckten wenigsten die Autos, Busse und LKW, die auf der Hauptverkehrsstraße vorbei brausen, auch wenn die Sträucher den Verkehrslärm nicht dämpfen können.

Forsythia und weitere Sträucher an der Stromstraße, mit Efeu als grünem Bodendecker (Anklicken vergrößert)
Besonders, wenn man aus dem Park zur Stromstraße hin blickt, sieht man, wie wohltuend die grüne Abschirmung gegen die Straßen war.

Die Bäume haben ihre Blätter schon abgeworfen, aber die Sträucher schirmten noch gegen die Strom- und Turmstraße ab (Anklicken vergrößert)
Die Planer Latz + Partner hätten den schützenden Sträuchersaum verstärken können. Anregungen dazu, mit Pflanzenvorschlägen, z. B. Gartenflieder, gab es von engagierten BürgerInnen genug …..
Aber die Planer wollen den Park öffnen! Zu Hauptverkehrsstraßen! Nach den Rodungen der Sträucher ist der Blick frei zur Strom- und zur Turmstraße. Statt Rasen wird vegetationslose „Tenne“ den Boden bilden, auf dem zwei der identitätsstiftenden (Planerbegriff) Latz-Haufen (Moabiter Volksmund) betoniert werden sollen.

Blick vom Kleinen Tiergarten-Ost zum Kleinen Tiergarten -West über die trennende Stromstraße. Wo sind die „verbindenden Sitzkiesel“? Anklicken !
Aber es nützt nichts: „Blechhaufen“ auf der Stromstraße verdecken den Blick auf die „Sitzkiesel“ (Planerbegriff) im bereits umgebauten Kleinen Tiergarten-West. Im Winter, wenn die Bäume und die meisten Sträucher keine Blätter haben, genauso wie im Sommer.
Und es wird auch in der umgekehrter Blickrichtung so sein, wenn die Latz-Haufen trotz aller Proteste und Bedenken auch im Kleinen Tiergarten-Ost das Gartendenkmal verunstalten.
Text und Fotos: B. Nake-Mann 24. Juni 2014