Info-Veranstaltung zum Schultheiss-Projekt

Der „neue Nachbar Schultheiss Quartier“ stellte sich am 12.3.14 in der Heilandskirche vor. Als „netter Nachbar“ will der Investor HGHI gern gesehen sein, der Moabit zum richtigen Shopping Feeling verhilft.

Da passte es nicht gut, dass gleich zu Beginn auf Transparenten gefragt wurde: „Wem gehört Moabit?“ und „Bezahlbare Wohnungen!“ gefordert wurden. Der Investor will aber keine Wohnungen bauen und das 5-geschossige Wohnhaus Turmstraße 25
abreißen.

10 000 m² sind genug

Schon gar nicht passte der Hinweis: „10 000 m² Verkaufsfläche im Schultheiss sind
genug!“  Die würden den Moabitern genügen, aber nicht den „High Gain“ (hohen Gewinn) bringen, der die Identität der HGHI ausmacht: High Gain House Investments = Hoher Gewinn aus Investitionen in Häuser.
Das ist der neue nette Nachbar Investor Dr. Harald Huth.

Kastanie, Linden und Ahornbäume erinnern an den Biergarten der Schultheiss-Brauerei

Kastanie, Linden und Ahornbäume erinnern an den Biergarten der Schultheiss-Brauerei

Schon im Januar 2013 hatte die Bürgerinitiative SilberahornPLUS an Dr. Huth einen Brief geschickt und angeregt, die vorhandenen Qualitäten des ehemaligen Biergartens der Schultheiss-Brauerei zu bewahren und zu nutzen und die alten Bäume – Kastanie, Linden, Ahornbäume – stehen zu lassen. Ein Biergarten unter diesen alten Bäumen würde seinem Shopping Center zu einem Alleinstellungsmerkmal verhelfen. Prächtige Bäume statt Topf-Pflanzen in einer 08 / 15-Einkaufs-Mall ! Der Investor hat es nicht für nötig befunden, auf den konstruktiven Vorschlag der Bürgerinitiative zu antworten.

Wenn die Pläne von HGHI wie gezeigt umgesetzt werden, blüht dieser Baum im Frühling 2014 zum letzten Mal (Anklicken vergrößert das Bild)

Wenn die Pläne von HGHI wie gezeigt umgesetzt werden, blüht dieser Baum im Frühling 2014 zum letzten Mal (Anklicken vergrößert das Bild)

Bei der Informationsveranstaltung am 12.3.14 wurden Bedenken, dass 20 000 m² zusätzliche Verkaufsfläche die Geschäftsstraße Turmstraße kaputt machen werden, hinweg gewischt. Schiefe Vergleiche wie: das Alexa habe seiner Umgebung nicht geschadet, sondern genützt – sollten das Wegwischen begründen.

Aber es kam noch „schöner“:
der Vertreter des Investors lud alle Geschäftsinhaber an der Turmstraße herzlich ein, in sein Zentrum umzuziehen. Es gäbe noch freie Flächen! Herr Spallek saß lächend daneben. Es kamen keine Bedenken (von Protest zu schweigen) vom ihm, dem Stadtrat für Stadtentwicklung. Der verwaltet auch das Bund-Länder-Programm „Aktives Zentrum Turmstraße“, das die Turmstraße als Geschäftsstraße stärken soll.

Stadtrat Spallek lädt ein (Anklicken vergrößert das Bild)

Stadtrat Spallek lädt ein
(Anklicken vergrößert das Bild)

Wie die Turmstraße als Geschäftsstraße zu stärken sei, soll erst am 31. März mit Interessierten und dem Geschäftsstraßenmanagement besprochen werden. Dazu lud Herr Spallek ein. Das Schultheiss-Projekt aber, das der Befriedigung von Gläubigerbanken und Projektentwicklern in erster Linie dient – egal, welche Ergänzungen die Turmstraße verträgt – wird von Verwaltung und Politik (BVV-Mehrheit) als unantastbar präsentiert.

16.3.2014, B. Nake-Mann