Vor einigen Tagen kam ich an neu gepflanzten Straßenbäumen in Moabit vorbei. „Ich bin ein neuer Berliner Stadtbaum“ verkünden Schilder an einigen neuen Bäumen in der Essener Straße und baumfreundliche Anwohner freuen sich.
Was aber sah ich zwei Ecken weiter – an der vielbefahrenen Straße Alt Moabit ? Fällmarkierungen an zwei Linden. Das waren keine Straßenbäume in rechtlichen Sinn, sondern Parkbäume im Kleinen Tiergarten. Sie standen am Rand des Parks, gleich neben dem gepflasterten Fahrradweg.
Die Wettbewerbssieger für die Umgestaltung des Kleinen Tiergartens, Latz+Partner behaupten, sie wollten den Park im Inneren auslichten und die Park-Ränder stärken, auch mit Neu-Pflanzungen von Bäumen. Dass sie aber am äußersten Rand vorhandene Lindenbäume fällen wollen, das haben sie nie öffentlich begründet. Sie berufen sich bei ihren Fällabsichten auf das Baumgutachten. (Dessen Qualitätseinstufungen sind ihnen sonst vielfach egal). Eine der Linden war mit „befriedigend“ eingestuft, die andere mit „ausreichend“. Ein Fällgrund wäre „R“ gewesen. Beide Linden wurden zwei Tage später unterschiedslos gefällt.
Ersatzpflanzungen sind dort nicht vorgesehen. Die Lindenbäume am Rand des „Kleinen Tiergartens“ wurden mit dem Geld aus dem Bund-Länder-Programm „Aktive Zentren“ zerstört.
20.2.2014 BN-M