Rundgang im Schnee

Unserer Einladung folgten heute mehr als 20 Interessierte, darunter vier BVV-Mitglieder und der Vorsitzende der Moabiter CDU.

Das Gartendenkmal Kleiner Tiergarten und die Arbeit und Pläne der Bürgerparkgruppe Moabit wollten wir vorstellen.

Manuela Belewsky (links) erläutert die Arbeit und Ziele der Bürgerparkgruppe für den Kleinen Tiergarten

Manuela Belewsky (links) erläutert die Arbeit und Ziele der Bürgerparkgruppe für den Kleinen Tiergarten

Es geht der Bürgerparkgruppe darum, durch bürgerschaftliches Engagement die Schönheiten des Kleinen Tiergartens wieder sichtbar zu machen und  seine Bedeutung als Erholungsraum für die Anwohner zu erhalten. Daraus ergibt sich folgerichtig Kritik an den Öffnungs- und Wegplanungsabsichten der Wettbewerbssieger Latz + Partner (Öffnung zu den Straßen Alt Moabit und Turmstraße, Wegplanung des Sandspielplatzes und des Diagonalwegs, beispielsweise).

Wiederbelebung der Wohngärten, Wunsch von Müttern und Großmüttern nach einem Pavillon am Sandspielplatz,  Nutzung der Regenschutzhalle als „Familientreffpunkt“, Freilegung der Sitznischen entlang Alt-Moabit und ihre Rettung vor der Wegplanung – das waren Stationen des Rundgangs im Schnee. Ein kurzer Blick auf die Beete des Alverdes’schen Rosengartens, wohlgepflegt im vorigen Herbst durch die Pflegepionierin Frau Belewsky, dann ging es in den Senkgarten, der einstmals eine Ruhezone mit Wasserbecken, Springbrunnen und Blumenbeeten gewesen war. Jetzt leider zugewachsen.

Hier hatte Frau Karaca uns auf einem der steinernen Skattische Becher und Teekannen für eine wärmende Erfrischung aufgetischt. Die war allen Teilnehmenden hochwillkommen.

Im Senkgarten hatte auf den denkmalgeschützten Skatspieltischen Frau Karaca heißen Tee bereit gestellt !

Im Senkgarten hatte auf den denkmalgeschützten Skatspieltischen Frau Karaca heißen Tee bereit gestellt !

Erfrischt und aufgewärmt ging es zum Blumentheater und zum ehemaligen Sprudelbecken. Für die Wiederbelebung dieses (einen)  Wasserspiels gibt es wohl Investitionsmittel (aus dem Topf des Aktiven Zentrums Turmstraße) und für die Betriebskosten werden Gespräche mit möglichen Sponsoren geführt.

Nein, erläuterte die Bürgerparkgruppe auf Nachfrage: eine Kinderbelustigung mit Wasserspiel, wie sie Latz + P zuletzt gezeigt haben, wünscht sie sich hier nicht. Der Senkgarten sollte im Sinne der Alverdes’schen Planung ein Ort der ruhigen Erholung, ein Ort der Stille und der Kontemplation (wie im Bürgervorschlag   „Orientalischer Garten und Familien-Treffpunkt“ formuliert) sein. Vermutlich wird auch die Gartendenkmalpflege einer „Modernisierung“  im Latz’schen Sinn der ja erhaltenen Anlagen nicht zustimmen können.

Die beiden folgenden Fotos von Gesprächen beim wärmenden Teeumtrunk im Senkgarten zeigen das hier und vorher bei den Sitznischen angesprochene Problem des notwendigen Sichtschutzes nach Außen:

Heißer Tee im Senkgarten - Blick Richtung Alt Moabit

Heißer Tee im Senkgarten – Blick Richtung Alt Moabit

Der Blick geht jetzt im Winter ungehindert zu den angrenzenden Häusern. Das wäre auch im Sommerhalbjahr so, wenn Latz + Partner wie geplant den schützenden Baum- und Sträuchersaum auslichten würde. Dann würde man auch den starken Autoverkehr nicht nur hören, sondern die fahrenden und parkenden Autos auch sehen müssen. AnwohnerInnen, die den Kleinen  Tiergarten als grüne Naherholungsoase nutzen, wollen aber die Abschirmung durch den grünen Staub- und Sichtschutz erhalten haben. Gezielte und behutsame Auslichtung von Wildwuchs und dunklen Eiben im Inneren: Ja! Unsensible Öffnung zu den Straßen: Nein!

Heißer Tee und Gespräche im Senkgarten - Blickrichtung Turmstraße/Ecke Lübecker Straße

Heißer Tee und Gespräche im Senkgarten – Blickrichtung Turmstraße/Ecke Lübecker Straße