Zur Berichterstattung über die Planungswerkstätten …

In der vom Bezirk Mitte herausgegebenen und bezahlten „Presse“  (aber „verantwortlich“  ist die Redaktion!) wurde über die beiden Planungswerkstätten zur Umgestaltung „Kleiner Tiergarten-Ost“ im Oktober und November nur wenig Inhaltliches berichtet.  Zum Schluss  hieß es in nr. 8 nov 2012: In der nächsten Ausgabe wird ausführlicher über den aktuellen Planungsstand berichtet. In nr. 9 dez/jan 2012/2013 hieß es wieder am Schluss: Wir berichten in unserer Januar-Ausgabe ausführlich.

Über Personen geschimpft und kritische Bürgerinnen schlecht gemacht hat sie ja nun reichlich, die Redakteurin. Und die Planer Latz + Partner hofiert, auch wenn diese eigenmächtig Planungen vorgelegt haben, die den Wünschen von ParknutzerInnen und interessierten MoabiterInnen entgegenstehen. Beispielsweise:
Die (vom Moabiter Ratschlag !) befragten Eltern und KITA-Mitarbeiterinnen haben sich alle für die Beibehaltung des zentralen Kleinkinder-Sandspielplatzes (mit randlichen Verbesserungen, siehe …Nr. 4.) ausgesprochen. Latz + Partner planen ihn weg und stattdessen Rasen. Und sie haben es nicht mal nötig, mit Argumenten darauf einzugehen, dass sie NutzerInnen-Wünsche missachten. Was berichtet darüber die Redakteurin? Nichts.

Der Diagonalweg über die große Wiese (von den Anwohnern in den 1970er Jahren „ertrampelt“ und vom Grünflächenamt dann als Plattenweg nachgezeichnet) ist eine bedarfsgerechte Verbindung für Fußgänger (und Radler) zwischen Kirchstraße/Alt Moabit und Turmstraße/Lübecker Straße.  BürgerInnenwünsche waren es nicht, die ihn weg haben wollten. In der Planungswerkstatt am 24.11.12 wurde von Latz + Partner nun eine V-förmige Zerschneidung der großen Wiese durch zwei neue Nord-Süd-Wege präsentiert, mit unklaren Quellen und Zielen dieser Wege. Und der Diagonalweg ist weggeplant. Darüber berichtet die Redakteurin nichts.

Die Redakteurin berichtet auch nicht, dass die Bürgergruppe, die ehrenamtliche und unentgeltliche Pflege von Bereichen im Kleinen Tiergarten angeboten (und schon praktiziert) hat, dies tut, um das Gartendenkmal Kleiner Tiergarten zu retten und wiederzubeleben. Es ist eine bürgerschaftliche Antwort auf den Personalnotstand im Grünflächenamt. Voraussetzung für die bürgerschaftliche Pflege des Gartendenkmals ist seine Erhaltung, Rettung vor der Wegplanung.  Dass die Redakteurin das „Erpressung“ nennt,  entspricht/entspringt  ihrem Denkhorizont. Sie führt auch in die Irre, wenn sie von „Bürgerbeeten“ spricht, da denken die meisten an selbstgepflanzten Salat, Tomaten oder Blumen. Die Redakteurin war doch dabei, als die Bürgerparkgruppe am 27.10.12 ihre „Pflegebereiche“ im  denkmalgeschützten Kleinen Tiergarten vorstellte.

Zum Gartendenkmal gehören auch die Strauch-Kompositionen entlang der Verkehrsstraßen. Willy Alverdes hat den schützenden Sträuchersaum geplant, um die Aufenthaltsbereiche im Inneren des Kleinen Tiergartens (Senkgarten, große Wiese, Wohngartenhöfe) vor Anblick, Lärm und Abgase der Autos zu schützen.
Dieser Schutz ist gegen den heute viel heftigeren und den künftigen Straßenverkehr unverzichtbar.

Die Bürgerparkgruppe und andere FreundInnen des Kleinen Tiergartens sind (wie die Planer!) dafür, den Kleinen Tiergarten im Inneren lichter zu machen. Und deshalb Wildkräuter und Sträucherwildwuchs zu entfernen. Beispielsweise auf den Blumenbeeten vor den Sitznischen entlang von Alt Moabit.  Oder im Senkgarten.
Sie sind aber entschieden dagegen, aus grünen Flächen (Bodendecker/Sträucher) vegetationslosen Boden machen zu lassen und diesen dann zur Verkehrsfläche (Latz nennt das „Promenade“), wo Radler, Skater, Segways, Fußgänger, Hunde um die „Heckenkörper“ kurven können. Und dass von der großen Wiese aus der Anblick der Autos auf den Hauptverkehrsstraßen dann „wunderschön“ ermöglicht wird.

Und sie sind auch entschieden dagegen, vitale Silberahorn-Bäume zu fällen, bloß um eine Sichtbeziehung zum Kirchturm herzustellen. Diese Sicht kann man auch haben,  wenn man sich zu Füßen des großen Silberahorn-Baumes Nr. 365  stellt und nach Osten blickt.
So genau will es die Redakteurin aber gar nicht wissen. Zumindest will sie es in ihrem Blatt nicht mitteilen. Warum eigentlich nicht?
Hat sie nicht den Auftrag, sachlich über Planungen und Bürgeraktivitäten im Aktiven Zentrum Turmstraße zu berichten?